Romantischer Horror alla Cthulhu serviert "Get Out". Vielleicht hätte Lovecraft die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt, aber dadurch die überraschende Wende abgeschwächt. Der Kerninhalt der Geschichte ist urtypisch. Und dann trägt die Familie auch noch den für Lovecraft-Kenner typischen Namen "Armitage". Denselben Namen wie der berühmte Professor an der Miskatonic Universität in Arkham. Ein Zufall? Wahrscheinlich nicht. Die Geschichte hat den klassischen Aufbau. Nichts wissend begibt man sich in eine scheinbar normale Welt. Ein paar unzusammenhängende, erschreckende Ereignisse verschleiern die schleichende Abnormalität der Umgebung. Stück für Stück entdeckt der Held die unglaubliche Wahrheit. Doch es ist längst zu spät ...
Gespannt auf den Neo-Western, der so viele Nominierungen bei den Oscars bekam, habe ich ihn mir kurz nach Erscheinen auf dem Privatmarkt jetzt angeschaut. Ganz seicht erzählt er über unser aller Leid mit dem Geld, der modernen Sklaverei, der Ausbeutung durch die Finanzinstitute. Von den "Helden", die "Gerechtigkeit" einfordern, ihr kleines Stückchen vom Kuchen. Vielleicht sollte man ihn sich anschauen, wenn man nicht begreift, wovon ich zum Teufel nochmal rede. Ansonsten kann man sich einfach mal zuhause bei einem Bier und der Steuererklärung oder den laufenden Rechnungen auseinander setzen - ja, es ist langweilig, aber es muss gemacht werden. Würde man jetzt noch einen Film daraus machen, hätte man ein ähnliches Glanzstück vollbracht. Aber die meisten wollen wohl eher pennen und es nicht begreifen. Ob da ein paar Schüsse aus 'ner 45er wachrütteln?